SV Gnaschwitz-Doberschau II. - SV Göda I. 3:0 (2:0)
Nach einer langen Vorbereitung startete nun auch unsere Zweite in die Kreisliga-Saison 15/16. Am ersten Spiel ging es daheim mit SV Göda I. gegen einen lange etablierten Kreisligisten. Trotz Rumpfkader fuhren die Chemiker vor ungefähr 40 Zuschauern die ersten drei Punkte relativ ungefährdet ein.
Tore: 1:0 41. Minute Ziller (VL Pfeiffer)
2:0 43. Minute Schur (VL Thasler)
3:0 83. Minute Schur (VL Pfeiffer)
Wechsel: 77. Minute Benad für Tomekk
Der 3:0-Sieg für die Hausherren geht von der Höhe völlig in Ordnung. Die Chemiker zeigten kein spektakuläres, dafür aber ein sehr diszipliniertes Spiel. Das Experiment Dreierkette funktionierte, insbesondere im Zentrum kamen die Gödaer kaum zu ernsthaften Torchancen. Stephan Ziller und Hans Pfeiffer zeigten sehr gute Laufleistung und beackerten ihre Furchen über die ganzen 90. Minuten. Konditionell zeigten alle Spieler eine ansprechende Leistung. Im Unterschied zur letzten Saison zeigten sich einige Chemiker auch bissiger, was sich in kleineren, teils taktischen, Fouls widerspiegelt. Positiv stimmt auch, dass trotz der Ausfälle von Reichelt, Raabe, Scholze und Co. die Zweite nicht einbrach. Die Gnaschwitzer kompensierten den Ausfall, versuchten per Flachpass nach vorn zu spielen und alle zehn Feldspieler zeigten eine gute Defensivarbeit.
Trotzdem zeigten die Nowakowski-Elf einige Schwächen. In einigen Situationen agierten die Chemiker zu überhastet und brachten unnötige Hektik in das Spiel. Desweiteren hätte die Zweite Rene Thasler besser einbinden können, denn mit ihm verfügte die Mannschaft über einen Spieler, der das Spiel in entscheidenden Situationen sowohl schnell machen als auch die Geschwindigkeit rausnehmen kann. Die Wingbacks stellten zudem nicht immer konsequent den „Longline“-Pass zu; doch letztlich bespielten die Gäste die einfach besetzten Flügel zu wenig und zu schlecht, als das sie dort wirklich gefährlich wurden. Zwar kamen die Gödaer dort zu Abschlüssen, aber aus Zonen, die den unsicheren Torwart der Chemiker und die Innenverteidiger kaum vor Probleme stellten.
Für Martin Nowakowski gestaltet sich der Auftakt schwierig, denn einige Spieler sind noch angeschlagen, im Urlaub oder durch andere Umstände verhindert. Letztlich standen ihm zwölf Spieler zur Verfügung. Andreas Reichelt und Sebastian Raabe unterstützten die Erste, womit wichtige Akteure für das ohnehin unterbesetzte Zentrum fehlten.
Das Tor hütete der Trainer selbst, da an diesem Wochenende mit Christian Adler nur ein gelernter Torwart verfügbar war. Die Abwehr formierte Martin Nowakowski völlig neu. Durch zu wenige Spieler für die Spielfeldmitte setzte er auf eine Dreierkette aus Andreas Pexa und den beiden nominellen Außenverteidigern Robert Wilhelm und Karsten Schubert. Benny Brenzel und André Winkler spielten auf der Sechserposition. Stephan Ziller auf links und Hans Pfeiffer auf rechts agierten als Wingbacks und beackerten ihre Seiten allein. Rene Thasler gab den Zehner (Danke!). Im Sturm liefen Paul Schur und Tomekk auf. Mit David Benad hatte der Gnaschwitzer Coach einen Wechsler, der jedoch nach circa einjähriger Pause erst seit einer Woche wieder im Training steht. Taktisch war die Marschroute relativ einfach: Bei gegnerischen Ballbesitz sollten sich die Wingbacks fallen lassen, dass eine Fünferabwehrkette entstand. In der Offensivbewegung schoben sie hingegen hoch, um sich dort als Anspielpunkte anzubieten. Die Dreierkette sollte immer kompakt stehen und einer der Sechser immer hinter dem Ball sein, um für eine weitere Absicherung zu sorgen. Die Elf um Kapitän Andreas Pexa presste erst ab der Mittellinie. Zum einem sollte so Kraft gespart werden, zum anderen um eine größere Kompaktheit gegen lange Bälle zu gewährleisten.
[Der Spielbericht ist vage, da der Autor selbst über 90. Minuten auf dem Platz stand. Dementsprechend fällt der Bericht kürzer aus.] Schiedsrichter Olaf Glienke pfiff die Partie zwischen Gnaschwitz und Göda mit leicher Verspätung an. Den besseren Start erwischten die Gäste und übernahmen das Zepter. Den Hausherren war eine gewisse Unsicherheit anzumerken, was neben dem vorhandenen Personal auch an der ungewohnten Aufstellung und taktischen Ausrichtung gelegen haben kann. Es dauerte einige Minuten bis sich die Gnaschwitzer fingen, doch ab circa der 15. Minute lieferten sie ein diszipliniertes Spiel ab. Auf beiden Seiten kam es zu ersten Halbchancen, jedoch fehlte beiden Mannschaften die letzte Präzision. Beispielsweise erhielt in der 20. Minute Rene Thasler auf Höhe Mittellinie den Ball, setzte sich stark durch und wollte auf Paul Schur ablegen, der jedoch zu spät umgeschaltet hatte und nicht in Position war. Der SV Göda kam ebenfalls zu Halbchancen, jedoch war das Zentrum zumeist dicht. Über die Außenbahnen waren die Gäste, wenn sie den Weg an Stephan Ziller oder Hans Pfeiffer vorbei fanden, gefährlich. Letztlich fehlte auch ihnen die letzte Genauigkeit oder einer der Innenverteidiger wehrte den Ball ab (Schubert 25. Min per Kopf). Nach circa 30 Minuten gab es eine kurze Trinkpause. Aus dieser kamen die Gnaschwitzer stärker zurück, auch wenn es ohne Veränderungen auf beiden Seiten weiter ging. Die Hausherren merkten langsam, dass hier etwas ging und engagierten sich nun mehr. In der 41. Minute klärten die Gäste einen langen Ball unzureichend; Hans Pfeiffer erhielt das Spielgerät auf rechts, setzte sich stark durch und flankte auf Stephan Ziller, der aus kurzer Distanz zum 1:0 einschoss. Zwei Minuten später eroberte einer der Gnaschwitzer Sechser das Spielgerät im Zentrum und spielte auf Rene Thasler. Dieser leitete in den Lauf von Paul Schur weiter, der sicher zum 2:0 traf. Somit ging es auch in die Pause.
Mit der Führung im Rücken erwarteten die Chemiker nun einen Sturmlauf des SV Göda, die mit dem Rückstand gegen den Aufsteiger nicht zufrieden sein konnten. Die Gäste bemühten sich in der Offensive, griffen aber zu den falschen Mitteln. Der Abwehrverbund mit den zurück rückenden Wingbacks als Fünferkette blieb kompakt, sodass das Zentrum dicht war und nur die Außen bespielbar blieben. Dort entwickelten die SV´ler kaum Gefahr und die Abwehr oder der Hüter konnten das Spielgerät schnell unter Kontrolle bringen oder klären. Nach vorn ging in dieser Phase bei den Chemikern nur wenig und es gab daher kaum Entlastung. Zumal es immer wieder zu kleineren Fouls kam, jedoch aus ungefährlichen Zonen. Nach einem Doppelwechsel in der 61. Minute verloren auch der SV Göda zudem langsam den Faden. Rene Thasler ging mit zunehmender Spieldauer weiter nach vorn und agierte als Wandspieler, der vielversprechende lange Bälle annahm und weiterleitete oder unsanft vom Spielgerät getrennt wurde. Mit dem Bewusstsein, dass die Defensive gut stand kamen die Chemiker nun wieder besser zum Zug. Eindeutige Chancen blieben Mangelware, aber es entwickelte sich wieder eine abwechslungsreichere Partie. In der circa 75. Minute erhielt Stephan Ziller einen Ball auf halblinks, verarbeitete das Leder gut und setzte sich gegen seinen Gegenspieler durch. Da der Gödaer liegen blieb brach der Gnaschwitzer Außen ab und spielte den Ball in das Seitenaus, was im Nachhinein vom Schiedsrichter als besonders faires Verhalten gewürdigt wurde, denn der Chemiker brach eine sehr gute Chance ab. In der 77. Minute wechselte der Gnaschwitzer Trainer. Für Tomekk kam David Benad ins Spiel. Dieser übernahm positionsgetreu und fügte sich gleich gut ein. In der Folgeminute erhielt er auf halbrechts den Ball, doch statt auf den besser postierten Rene Thasler am 16er abzulegen schloss er überhastet ab. In der 83. Minute dann die Vorentscheidung: Die Chemiker bauen von hinten gut auf, bedienen Hans Pfeiffer, der im Zusammenspiel mit David Benad mehrere Gegenspieler stehen lässt und den am 16er postierten Paul Schur anspielt, der über den Pfosten zum 3:0 ins lange Eck einschoss. Danach kamen die Gnaschwitzer nochmals zu Halbchancen, die letztlich zu schlecht zu Ende gespielt wurden. Der Endstand war somit hergestellt und der Schiedsrichter pfiff pünktlich ab.
Nächste Woche geht es für unsere Zweite am Sonntag in die erste Pokalrunde. Dort wartete Gastgeber Steinigtwolmsdorf, die am Wochenende gegen Göda mit 2:3 verloren.
Am 29.08. kommt es dann zu einem packenden Spiel der Aufsteiger, denn mit Kleinwelka wartet der Staffelsieger aus Bautzen auf unsere Chemiker.