SG Steinigtwolmsdorf - SV Gnaschwitz-Doberschau II. 1:3 (0:0)
In der ersten Runde des Kreispokals ging es für unsere Zweite auswärts nach Steinigtwolmsdorf. Es entwickelt sich ein zähes Spiel, doch letztlich fuhren die Chemiker den verdienten Sieg ein. Und wie heißt es doch: „Wer nach Berlin will, muss auch erst mal in Wumpe gewinnen!“ (T. L.)
Tore: 0:1 53. Minute Pexa (VL Ziller)
1:1 72. Minute Hölzel
1:2 86. Minute Ziller S.
1:3 93. Minute Benad (VL Pfeiffer)
Wechsel: 57. Minute Benad für Ziller I.
69. Minute Schubert für Wilhelm
89. Minute Tomekk für Schur
Trainer Martin Nowakowski standen am Sonntag 14 Spieler zu Verfügung, sodass aus den Vollen geschöpft werden konnte. Das Tor hütete Jens Weber. In der Dreierkette davor spielten Robert Wilhelm, Andreas Pexa und Markus Zielina. Die Doppelsechs bildete André Winkler mit Benny Brenzel. Auf dem linken Flügel agierte Ingo Ziller, auf rechts Hans Pfeiffer. Im Sturm liefen Stephan Ziller und Paul Schur auf. Von der Ausrichtung waren kaum Veränderungen zum Göda-Spiel vorgesehen.
Nach technischen Problemen pfiff Schiedsrichter Mathias Hohlfeld das Spiel an. Die Chemiker wollten gleich zu Beginn zeigen, wer das Spiel macht. Auf dem wohl schlechtesten Hartplatz im Kreis Bautzen fiel das Spielen allerdings schwer, zudem standen die Hausherren mit Libero sehr tief und es gab zahlreiche Mannorientierungen. Das bereitete zusätzliche Probleme. Es gab viele Abspiel und Stoppfehler, zum Teil dem Platz geschuldet. Wumpe beschränkte sich auf das Wesentliche: Die Bälle hinten raus zu bolzen. Nach 20. Minuten waren die Chemiker langsam im Spiel, vergaben allerdings die ersten Chancen (1. Min. Brenzel; 7. Min. Scholze; 19. Min. Ziller I.). Wirklich viel lief über die spielerische Komponente nicht zusammen; zudem hatte die Defensive ungewohnte Probleme mit den ersten und zweiten Bällen. Das Spiel verlief bis zur Halbzeit monoton. Jens Weber prüften die Hausherren überhaupt nicht und das Spiel lief nur in Richtung des Wumpe Torhüters. Spielten die Gnaschwitzer schnell und verstolperten die Bälle nicht brannte es auch gleich im Strafraum der Hausherren. So zeigten Ingo Ziller, Stehpan Ziller und Paul Schur sowie Oliver Scholze und Hans Pfeiffer immer wieder gute Ansätze und schöne Spielzüge. Letztlich ging man allerdings zu leichtfertig mit den Chancen um (Pfeiffer 26., 35., 45. Min.; Ziller S. 42. Min.; Scholze 36. Min.; Schur 30. Min.) und es ging mit 0:0 in die Pause.
Die zweite Hälfte, so dachte man, würde nun ähnlich weiter laufen. Irgendwie fiel die ohnehin zu geringe Spannung aber weiter ab. Kurz nach der Pause steckte Oliver Scholze gut auf Hans Pfeiffer durch, der aber verzog. In der 49. Minute dann der erste (!) Torschuss der SG Steinigtwolmsdorf, der aber knapp am Tor vorbei ging. In der 53. Minute war es dann endlich so weit: nach einer Flanke von S. Ziller „streichelte“ Andreas Pexa das Leder in das Gehäuse. In der 57. Minute dann der erste Wechsel: Für Ingo Ziller kam David Benad, welcher die Position mit dem Vorlagengeber tauschte. Anstatt das der berühmte Knoten aber platzte, lief das Spiel nun noch zerfahrener ab. Die Chemiker kamen zu weiteren Chancen (Winkler 56. Min.; Ziller S. 71. Min.; Pfeiffer 72. Min.), zugleich wurde man hinten unsicherer. Die Dreierkette schob zu hoch, sodass die langen Flugbälle gefährlich wurden. So rettete Markus Zielina in der 65. Minute in höchster Not. In der 69. Minute dann der zweite Wechsel, für Robert Wilhelm kam Karsten Schubert. Die Defensive geriet immer mehr ins Schwimmen, logische Konsequenz: Wumpe gleicht in der 72. Minute zum 1:1 aus. Die Konzentration und Disziplin warfen die Gnaschwitzer nun über Bord. Statt konzentrierten Aufbaus bolzte man zum Teil mit. Die Abwehr stand noch höher, die Außenspieler rückten kaum ein und zurück, sodass Steingtwolmsdorf erstmals in Spiel fand und nun Jens Weber einige Male auf die Probe stellte. Der Heimtrainer stellte zudem um und stellte drei Angreifer ab. Um dies auszugleichen stellte Martin Nowakowski auf ein 4-2-3-1 um (Zielina, Winkler, Pexa, Schubert - Brenzel, Benad - Pfeiffer, Scholze, Ziller S. - Schur), damit die Defensive nicht im eins gegen eins agierte. Die Schlussphase verlief vom Aufbau dann etwas konstruktiver. In der 87. Minute erhöhte Stephan Ziller nach schöner Einzelaktion auf 1:2. Der Gnaschwitzer Trainer wechselte nochmals. Für Paul Schur kam Tomekk. Dieser fügte sich gut ein und hatte die Möglichkeit den Spielstand zu erhöhen, jedoch übersah Hans Pfeiffer den völlig freien Stürmer und schloss selbst ab (89. Min.). In der Nachspielzeit erzielte David Benad nach einer Pfeiffer-Vorlage das fällige 1:3 und somit den Endstand.
Kurz vor der Schlussphase sah es ganz danach aus, als ob die Chemiker in die Verlängerung gehen beziehungsweise das Spiel noch herschenken. Grundsätzlich dominierten die Gäste die Partie über insgesamt 65. Minuten. Lief der Ball in den Gnaschwitzer Reihen, kamen die Hausherren kaum mit und es wurde immer gefährlich. Während dieser Phasen zeigten sie auch schön heraus gespielte Abschlüsse. Davon ausgehend gehen das Ergebnis und der Ausgang der Partie völlig in Ordnung.
Viele Dinge fielen aber negativ auf. Die Dreierkette war nicht stabil, hibbelig und stand in vielen Momenten zu hoch. Mehr Ruhe von Abwehrchef Andreas Pexa wäre hilfreich gewesen. Zudem verrichteten die Außenspieler zu wenig Defensivarbeit. Hier mag die Einstellung „Ist ja nur Wumpe…“ mit hinein gespielt haben. Grundsätzlich fehlte es an Körperspannung und -sprache im Spiel der Chemiker. Hinzu kommen enorme Abschlussschwächen bei vielen Spielern, denn die Partie hätte bereits zur Halbzeit entschieden sein müssen. So etwas wie Pressing praktizierten die Gäste nicht im Kollektiv und öffneten so bespielbare Räume. Weiterhin fanden einige Akteure über die gesamte Dauer nicht in das Spiel.
Grundsätzlich lässt sich daher festhalten, dass die Nowakowski-Elf taktisch undiszipliniert gespielt hat und aufgrund individueller Klasse eine Runde weiter gekommen ist.
Diesen Samstag geht es für unsere Zweite nach Kleinwelka. Dort müssen einige Aspekte besser passen als gegen die SG Steinigtwolmsdorf, um etwas mit zu nehmen. Der Trainer wird hoffentlich die richtigen Worte finden, um das Pokalspiel aus den Köpfen zu bekommen.