SV Gnaschwitz-Doberschau II. - SV Bretnig-Hauswalde II. 7:0
An diesem Wochenende ging es für unsere Zweite daheim gegen den Tabellendreizehnten aus Bretnig-Hauswalde. Die Partie gestaltete sich zu Beginn ganz anders, als es sich die Mannschaft vorstellte.
Passend hierzu ist: Die erste Halbzeit war viel Schatten, die zweite Hälfte hingegen Licht.Unsere Zweite blieb sich treu und wechselte wieder mehrfach durch. Kapitän Sebastian Raabe fehlte, da er bei der Ersten ran durfte. Für ihn rückte Ingo Ziller in die Innenverteidigung neben Andreas Pexa. Auf den Außenbahnen waren rechtes Karsten Schubert und links Marc Jursch. Im Mittelfeld fingen Holger Stieglitz und Paul Schur auf der Bahn an, im Zentrum spielten Andreas Reichelt und Benny Brenzel. Als 10er lief Rene Thasler auf und als einzige Spitze agierte Sven Nicke. Die Ziele des Trainers waren es defensiv kompakt zu stehen, das Spiel zu machen und, als Lehre aus dem Großharthau-Spiel, ein früheres Pressing umzusetzen. Diese Vorgaben wurden zur Gänze in Halbzeit eins nicht erfüllt. Stattdessen war die Mannschaft überraschend unkonzentriert, sodass nur wenig über spielerische Aspekte zusammenlief. Die Gäste beschränkten sich auf hohe Bälle. Das Team von Martin Nowakowski nahm hier aber nicht den ersten Ball, sondern ließ diese immer wieder erst aufkommen und brachte sich so unnötig in Bedrängnis. Daher bolzte die Gnaschwitzer Abwehr die Bälle einfach zurück. Das Mittelfeld wurde auf diese Art und Weise gänzlich umspielt. Des Weiteren mangelte es an Bewegung, womit die Chemiker auch keine Dominanz aufbauten. Die schlechte Vorstellung spiegelte sich auch innerhalb der Mannschaft wieder. Einige Spieler fingen an, sich untereinander verbal härter anzugehen. Zwar kam die Zweite auch zu Chancen, unter anderem durch Benny Brenzel, Rene Thasler, Holger Stieglitz und Sven Nicke, jedoch ohne wirklich zwingend zu sein. Insgesamt sahen die Zuschauer eher eine Partie, die anmutete also ob der Letzte gegen den Vorletzten spielte. Letztlich ging es mit 0:0 in die Pause, das bis zu diesem Zeitpunkt völlig in Ordnung ging.
In der Halbzeit fand der Trainer deutlich Worte und verließ die Kabine vorzeitig, da er nun selbst in das Geschehen eingreifen musste. Holger Stieglitz verließ dafür den Platz, um bei der Ersten Mannschaft mitzuwirken. [Ab nun wird der Bericht wieder schwammig, da der Autor nun mitspielte.] Unsere Zweite kam deutlich verändert aus der Umkleide, denn jetzt fingen die Gnaschwitzer endlich damit an, Fußball zu spielen. Gleich mit dem Wiederanpfiff war deutlich mehr Dynamik und Kampfgeist im Spiel. Man merkte den Akteuren nun erheblich mehr an, dass sie dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten. Aus dauerte bis zur 47. Minute, als Sven Nicke eine Flanke an die Latte köpfte, den Nachschuss von Rene Thasler konnte der Gästespieler Norbert Hirschberger nur noch mit der Hand klären. Der Schiedsrichter entschied völlig zu Recht auf Strafstoß, den Andreas Pexa zum 1:0 verwandelte. Mit der Führung im Rücken spielte es sich für die Chemiker wesentlich einfacher. Das Spiel der Hausherren beruhigte sich und sie fingen nun endlich damit an, den Ball laufen zu lassen, flach zu spielen und die Bälle der Bretnig-Hauswaldaer nicht zu schlagen, sondern in Ruhe zu verarbeiten. Es entwickelte sich eine gute Partie für die Gnaschwitzer, in der sie immer mehr Dominanz erlangten und so vermehrt vor das gegnerische Tor kamen. In der 60. Minute schickte Benny Brenzel Paul Schur auf links in die Tiefe. Der Mittelfeldaußen zog in die Mitte Richtung Strafraum, schloss ab und erhöhte auf 2:0. Weitere drei Minuten später kam es zum zweiten Handspiel im Strafraum. Der Gästespieler Norbert Hirschberger war bereits mit Gelb vorbelastet und so ging es für ihn vorzeitig zum Duschen. Den fälligen Strafstoß verwandelte erneut Andreas Pexa, dieses Mal etwas unplatzierter, zum 3:0. In der Folgeminute ging es für die Chemiker gleich erfolgreich weiter. Rene Thasler spielte auf Höhe 20m auf Andreas Reichelt, der den Doppelpass spielte. Der "alte Herr" tanzte die Gästeabwehr aus und erhöhte so sehenswert auf 4:0. Die Gäste kamen nach diesen Rückschlägen nicht mehr in das Spiel. Sie schlugen zwar weiter Bälle nach vorn, die die Abwehr um Andreas Pexa und Ingo Ziller souverän klärten. Weitere Chancen auf Gnaschwitzer Seite gab es weiterhin, jedoch sahen die Chemiker nicht den besser postierten Mitspieler und schlossen überstürzt ab oder sie vergaben die Möglichkeiten. In der 76. Minute schickte Andreas Pexa Sven Nicke auf die lange Reise. Dieser nahm den Ball mit, bekam aber vor dem Tor Abschlussprobleme und hackte in den Boden. Dennoch kullerte das Spielgerät in das Tor und es stand nun 5:0. Die Zweite merkte aber, dass in diesem Spiel noch mehr ging. Das Spiel dominierte man ohnehin seit Beginn der zweiten Hälfte. Trotz hoher Führung spielte die Mannschaft ruhig und besonnen weiter nach vorn. In der 83. Minute legte sich Rene Thasler ein Tor selbst auf. Er erhielt den Ball am Sechszehner, sah das der gegnerische Torwart zu weit vor dem Tor stand und lupfte ihn über diesen. Der Ball ging an die Latte, sodass er selbst per Kopf auf 6:0 erhöhte. In der 85. Minute kamen die Gäste erstmals gefährlich vor das Tor der Gnaschwitzer, der Ball touchierte aber nur den Pfosten und konnte anschließend geklärt werden. In der 90. Minute folgte das dritte Handspiel auf der Torlinie. Schiedsrichter Hans Pfeiffer zeigte auf den Punkt, die Gäste protestierten nicht und Andreas Pexa verwandelte seinen dritten Elfer und stellte den 7:0-Endstand her.
Es war und ist ein schwierig zu beschreibendes Spiel. Das liegt insbesondere daran, dass zwei Halbzeiten kaum gegensätzlicher aussehen können. Letztendlich passt das Ergebnis nicht ganz zum Spielverlauf, aber es geht dennoch in dieser Höhe in Ordnung. In der zweiten Hälfte wurden die Vorgaben des Trainers und die eigenen Ansprüche erfüllt. Es wurde wesentlich früher im Kollektiv gepresst, der Ball lief flach in den eigenen Reihen und so kreierte unsere Zweite zahlreiche Torchancen. Zudem wurde erheblich besser auf dem Platz kommuniziert, die Kommandos passten.
Fraglich bleibt aber, wieso die erste Halbzeit erheblich schlechter lief. Denn dort lief für unsere Zweite überhaupt nichts zusammen und die Zuschauer sahen ein Spiel zum abgewöhnen. Laufbereitschaft, Einsatz, Passspiel und Kommunikation waren katastrophal. Das Spiel wurde zur sehr an das der Gäste angepasst, sodass es im bloßen Gebolze endete. Ob die veränderte Einstellung mit der Einwechselung des Trainers etwas zu tun hat, darf bezweifelt werden, aber dennoch konnten die Mannschaft und der Coach den Schalter umlegen. Trotz allem muss angemerkt werden, dass auch in Hälfte zwei nicht alles rosig lief, denn es wurden auch viele Chancen, unter anderem durch Sven Nicke, Paul Schur und Rene Thasler, liegen gelassen.
Bereits am Mittwoch geht es für die Zweite weiter. Zum Feiertag kommt der Tabellenfünfte Germania Bischofswerda auf die Doberschauer Scheibe, Anstoß ist um 11:30 Uhr. Die Zweite hofft darauf, dass die positiven Eindrücke aus Halbzeit zwei mitgenommen und gegen die Schiebocker ebenfalls umgesetzt werden. Denn nur so wird es den Chemikern möglich sein, Punkte zu holen und so den dritten Tabellenplatz zu festigen.
Aufstellung:
Jens Weber - Karsten Schubert, Ingo Ziller, Andreas Pexa, Marc Jursch - Holger Stieglitz, Andreas Reichelt, Benjamin Brenzel, Paul Schur - Rene Thasler - Sven Nicke
Wechsler:
Andreas Eisert (ab 80. Min. für Karsten Schubert)
Robert Wilhelm
Martin Nowakowski (ab 46. Min. für Holger Stieglitz)
Tore:
1:0 47. Min. Andreas Pexa (Handelfmeter)
2:0 60. Min. Paul Schur (Vorlage Benny Brenzel)
3:0 63. Min. Andreas Pexa (Handelfmeter)
4:0 64. Min. Rene Thasler (Vorlage Andreas Reichelt)
5:0 76. Min. Sven Nicke (Vorlage Andreas Pexa)
6:0 83. Min. Rene Thasler
7:0 90. Min. Andreas Pexa (Handelfmeter)