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SV Gnaschwitz-Doberschau II. - SSV Germania 92 Bischofswerda 4:3 (0:2)

  • Martin Nowakowski
  • Fußball

Am Nachhole-Spieltag ging es für unsere Zweite am Mittwoch daheim gegen den Tabellenfünften Germania Bischofswerda. Für die Zuschauer entwickelte sich dabei ein schönes Spiel, welches eventuell sogar Kreisliganiveau hatte.

Am Ende hatten die Chemiker das Momentum auf ihrer Seite.Die Aufstellung auf Seiten der Gnaschwitzer konnte sich dieses Mal mehr als sehen lassen. Im Tor stand erneut Jens Weber, davor agierten als Viererkette Karsten Schubert, Christoph Ramke, Andreas Pexa und Markus Zielina. Im Mittelfeld hielten Paul Zimmer und Andreas Reichelt die Fäden in der Hand, auf der rechten Bahn spielte Paul Schur, sein gegenüber war Heiko Schultz. Die Zehnerposition war besetzt, davor bildete Stephan Ziller die einzige Spitze. Mit diesem nominell sehr guten Aufgebot wollte Martin Nowakowski den Schwung der zweiten Halbzeit aus dem Bretnig-Spiel mitnehmen und ebenfalls das Spiel dominieren und den Gegner früh unter Druck setzen. Es zeigte sich gleich zu Beginn, dass Germania Bischofswerda ein anderes Kaliber ist, als die Gegner der letzten Wochen. Das frühe Spiel gegen den Ball war von Beginn an sichtbar, allerdings konnten die Gäste mit diesem Druck gut umgehen. Auf beiden Seiten wirkte der Beginn teils hektisch, teils abgeklärt. Nach vorn kam es zu überstürzten Aktionen, wohingegen beide Abwehrseiten sicher standen. Die erste Torchance hatten die Gäste in der 6. Minute zu verbuchen, jedoch ging der Ball im Tor vorbei. Insgesamt zeigten die Schiebocker sich vom frühen Gnaschwitzer Pressing unbeeindruckt und spielten selbst sehr genau und zielstrebig nach vorn. Das Zentrum kontrollierten jedoch die Hausherren mit Paul Zimmer und Andreas Reichelt, dennoch wurden einige flache Pässe in die Schnittstellen immer wieder gefährlich. In der 15. Minute drehte Paul Zimmer auf, ließ einige Gegenspieler stehen und spielte auf den gut postierten Stephan Ziller, der eine sehr gute Möglichkeit in die Arme des Torhüters schoss. In der Folgeminute zeigte Jens Weber ebenfalls das er mehr als auf dem Posten ist, indem er einen guten Schiebocker Schuss abwehrte. Danach kamen die Gäste immer besser in das Spiel, insbesondere Sören Lange beschäftigte die gesamte Gnaschwitzer Defensive und spielte immer wieder präzise Pässe in die Tiefe, die manchmal nur in letzter Not geklärt werden konnten. Das Spiel war nach einer kurzen hektischen Anfangsphase spielerisch auf beiden Seiten sehr gut, da sowohl unsere Zweite als auch Germania Bischofswerda versuchten Fußball zu spielen. Hohe lange Bälle blieben Mangelware, stattdessen dominierten Ballbesitzspiel und Steilpässe. Die Zweikämpfe nahmen beiden Mannschaften an, waren dabei griffig, aber zumeist sehr fair. Somit kam es zu Chancen auf beiden Seiten. Die Gäste prüften in der 27. Minute nochmals Jens Weber, jedoch klärte der Keeper per Parade. Gleich im Anschluss vergab ein Chemiker eine gute Möglichkeit nach Vorarbeit von Heiko Schultz. Nach einem Foulspiel am Gegner auf Höhe 20m nahm Andreas Pietsch in der 31. Minute maß und verwandelte den fälligen Freistoß direkt zum 0:1. Das Spiel verlor nicht an Fahrt. Paul Zimmer schnappte sich in der Folgeminute das Leder, dribbelte von halblinks in den Sechszehner, ließ einige Schiebocker stehen, vergab aber den Abschluss. In dieser Spielphase mangelte es den Gnaschwitzern immer wieder an Bewegung ohne Ball. Beispielhaft hierfür ist, dass sie bei Zuspielen oftmals erst nach dem Gegner am Spielgerät waren. Aus einer solchen Situation resultierte auch das 0:2. Die Zweite schiebt zu spät auf den ballführenden Spieler auf der linken Seite, welcher das Spiel auf die andere Seite verlagert. Dort hat Karsten Schubert zwei Gegenspieler und kommt nicht mehr zwischen Ball und Gegenspieler. Michael Ritscher nahm die Kugel direkt und verwandelte unhaltbar per Volleyschuss. Der erneute Rückschlag steckte nur kurz in den Knochen. Die Gäste ließen sich nun wesentlich tiefer fallen, dennoch kam unsere Zweite mit Paul Schur zu einer weiteren Halbchance. Kurz vor der Pause waren einige leichtfertige Ballverluste im Angriff zu verzeichnen, dennoch ging es mit 0:2 in die Pause.

Der Trainer schickte die Mannschaft unverändert auf das Feld zurück. Spielerisch sah die Partie gut aus, lediglich vorn fehlte das Glück und Germania zeigte Vollstreckerqualitäten vor dem Tor. Zu Beginn kam es auf Gnaschwitzer Seite nach Wiederanpfiff zu Chancen, die jedoch vergeben oder auf Abseits entschieden wurden. An Bewegung ohne Ball mangelte es weiterhin. In der 54. Minute nahm Heiko Schultz den Ball, dribbelte links nach vor ehe er das Spiel per Flanke auf Paul Schur verlagerte. Der Mittelfeldspieler nahm den Ball gekonnt an und mit und verkürzte auf 1:2. Die Chemiker waren geputscht und erhöhten den Druck auf das Gästetor merklich, sodass es zu Halbchancen kam und die Kontrolle über das Mittelfeld erlangt werden konnte. Mit fortschreitender Spieldauer kam die Zweite immer besser in das Spiel, der Ball zirkulierte in den eigenen Reihen und das Team um Kapitän Andreas Pexa hatte ein deutliches Plus an Ballbesitz. Die Gäste verloren zusehends den Zugriff und kamen immer schlechter mit dem Pressing der Chemiker zurecht. In das Spiel zurück brachte sie ein Fehler von Christoph Ramke. Der Innenverteidiger wollte einen Ball nicht sinnlos nach vorn klären, sondern spielerisch verarbeiten. Der heran stürzende Schiebocker Simon Rußig eroberte den Ball, trieb den Ball nach vorn und schoss zum 1:3 ein. Die Partie war dennoch nicht verloren, aber Martin Nowakowski sah sich zum Handeln gezwungen. In der 69. Minute kam für Mittelfeldmotor Andreas Reichelt der Stürmer Sven Nicke. Fortan spielte die Zweite eine Mittelfeldraute mit Paul Zimmer als alleiniger Sechser, vorn agierten nun zwei Sturmspitzen, um die langsam unsicher wirkende Abwehr mehr unter Druck zu setzen. Die Gäste ließen sich logischerweise erneut tiefer fallen. Der Wechsel zahlte sich dennoch in der Folgeminute aus. Nach schöner Vorarbeit von Paul Zimmer verkürzte unser Zehner auf 2:3. Dies putschte nochmals den Kader auf. Die Gäste fanden nicht mehr recht in ihr Spiel und liefen fortan oftmals hinterher, kamen aber in einigen Situationen weiterhin gefährlich vor das Tor. Der erhöhte Druck auf das Schiebocker Tor hatte nun auch Standartsituationen zur Folge. So konnte ein Schiebocker in der 73. Minute den Ball nur zur Ecke klären. Nach der Hereingabe des Balls konnten die Gäste den Ball nur schlecht klären, sodass Andreas Pexa aus circa 25m per Volley mit Innenseite zum 3:3 Ausgleich einnetzte. Nun war der gesamten Mannschaft klar, dass hier noch mehr geht und unsere Zweite spielte weiter auf Sieg. Das Geschehen auf dem Platz dominierten weiter die Hausherren, zumal der SSV Germania nun sichtlich verunsichert wirkte. In der 82. Minute krönte das Team eine fulminante Aufholjagd: Stephan Ziller erzielte nach Vorlage Heiko Schultz das 4:3 und drehte damit die Partie erstmals. Leider verletzte sich der "alte Herr", sodass Andreas Eisert für ihn gleich in das Spiel kam. Stephan Ziller rückte in das linke Mittelfeld, seinen Platz nahm der frische Mann ein. Das offensive Mittelfeld ließ sich wie selbstverständlich in die Defensive fallen, sodass man nun in einem 4-4-2 mit Doppelsechs agierte. Die Gäste gaben sich nun trotzig und wollten keinen Punkt verschenken. Unsere Zweite verlor kurz den Zugriff auf das Mittelfeld und ließ die Schiebocker nochmals in das Spiel kommen. In der 87. Minute pfiff der Schiedsrichter Hans Pfeiffer einen Elfmeter für den SSV Germania, jedoch parierte der starke Jens Weber den Schuss. Den Abpraller klärte die Gnaschwitzer Abwehr. In der 89. Minute kam Martin Nowakowski für Stephan Ziller in das Spiel. Am Spielgeschehen änderte das nichts mehr, die Partie endete mit 4:3 für unsere Zweite.

Damit endete eine gutes und spannendes Match mit positiven Ausgang für die Zweite. SSV Germania Bischofswerda war ein ebenbürtiger Kontrahent, spielerisch sehr stark und engagiert in den Zweikämpfen, dabei aber immer fair. Mit dem Ergebnis kann die Mannschaft sehr zufrieden sein. Der Einsatz hat bei allen Spieler gestimmt, es wurde gut auf dem Platz kommuniziert und die Zweikämpfe gut geführt. Das höhere Pressing lief ebenfalls besser als letztes Wochenende und der Ball lief gut in den Reihen der Gnaschwitzer.

Es mangelte lediglich an Bewegung ohne den Ball und es gab einige individuelle Fehler. Diese erkämpften sich allerdings auch die Gäste. Insgesamt sahen die 20 Zuschauer eine interessante, spielerisch gute und sehr griffige Partie.

Bereits am Sonntag geht es für unsere Zweite in Rammenau gegen deren zweite Auswahl weiter. Direkt im Anschluss begegnen sich beide erste Mannschaften.

Aufstellung:

Jens Weber - Karsten Schubert, Christoph Ramke, Andreas Pexa, Markus Zielina - Paul Schur, Paul Zimmer, Andreas Reichelt, Heiko Schultz - k. A. - Stephan Ziller

Wechsler:

Andreas Eisert (ab 83. Min. für Heiko Schultz)

Sven Nicke (ab 69. Min. für Andreas Reichelt)

Jürgen Madlenscha

Martin Nowakowski (ab 89. Min. für Stephan Ziller)

Tore:

0:1 31. Min. Andreas Pietsch

0:2 36. Min. Michael Ritscher

1:2 54. Min. Paul Schur (Vorlage Heiko Schultz)

1:3 66. Min. Simon Rußig

2:3 70. Min. k. A. (Vorlage Paul Zimmer)

3:3 73. Min. Andreas Pexa

4:3 82. Min. Stephan Ziller (Vorlage Heiko Schultz)