SV Gnaschwitz-Doberschau II. - SV Fortschritt Großharthau I. 3:4 (0:2)
An diesem Samstag ging es für unsere Zweite daheim gegen die Erste aus Großharthau. Nach einer enttäuschenden Leistung konnten zumindest zwei Chemiker etwas Positives verbuchen, denn sie spielten bei den lediglich zu neunt angereisten Gästen mit, die einen verdienten 3:4 Sieg einfuhren.
Tore: 0:1 1. Min. Tom Dreßler
0:2 23. Min. Johannes Nitsche
0:3 49. Min. Johannes Nitsche
1:3 56. Min. Paul Schur (VL S. Ziller)
1:4 68. Min. Björn Käppler
2:4 77. Min. Stephan Ziller (VL Schur)
3:4 88. Min. Paul Schur (VL S. Ziller)
Wechsel: 19. Min. Schur für Maywald
60. Min. Nowakowski für Pfeiffer
70. Min. Pfeiffer für Nowakowski
85. Min. Nowakowski für Maywald
Das Ergebnis täuscht im Endeffekt über den Spielverlauf hinweg, denn eigentlich ging bei unserer Zweiten recht wenig. Positives können die Mannschaft und der Trainer dennoch mitnehmen. Erstens ist die Mannschaft nach dem 1:4 nicht eingebrochen, sondern kam zurück und verkürzte auf 3:4, was eine gute moralische Leistung zeigt. Zweitens, die Rolle der Mittelfeldaußen schien schon akkurater und durchdachter als in der Vorwoche. Und drittens: Enrico Kießetz bietet sich als Innenverteidiger an, sofern einer aus dem Duo Raabe/Pexa verhindert ist. Er zeigte eine gute Leistung, war immer anspielbereit und war trotz neuformierten Zentrum kein Unsicherheitsfaktor.
Trotz einiger positiver Aspekte überwiegen die negativen Punkte. Die notwendige Körperspannung war nur von wenigen Spielern sichtbar; der läuferische Aufwand entsprechend zu wenig. Durch den schnellen Rückstand in der ersten Minute verpassten es zahlreiche Akteure sich Sicherheit zu verschaffen, in dem sie einfache Pässe und Optionen wählten. Stattdessen machten es die Chemiker selbst zu schwer. Die beiden größten Mankos lagen jedoch nochmals an anderer Stelle. Das zentrale Mittelfeld war teils nicht präsent und Großharthau konnte oft durch die Mitte spielen. Benjamin Brenzel und André Winkler standen zum Teil zu offensiv, sodass keiner der Sechser hinter dem Ball war. Die Gäste bespielten dies logischerweise. Ein weiterer Faktor begünstigte dies extrem: Die Positionen wurden nicht übernommen. Wenn beide Spieler aus dem Zentrum aufrückten und vor dem Ball standen, verpassten es die Stürmer sich entsprechend fallen zu lassen, um abzusichern. Insgesamt verrichteten die Stürmer zu wenig Defensivarbeit, sodass die Kompaktheit verloren ging. Dies klappte in der letzten Saison besser, offensichtlich muss aber Trainer Martin Nowakowski daran weiter arbeiten.
Bereits vor Beginn der Partie war alles ein wenig wirr. Die Gäste aus Großharthau reisten lediglich zu neunt an. Nach Anfrage gab Martin Nowakowski zwei Spieler ab (Karsten Schubert ab 1. Min. und Thomas Nowakowski ab 46. Min.), sodass ab der zweiten Hälfte 11 gegen 11 gespielt werden konnte. Am Anfang liefen zehn Chemiker auf. Das Tor hütete Christian Adler. Davor spielten Hans Pfeiffer, Sebastian Raabe, Enrico Kießetz und Robert Wilhelm in der Viererkette. Auf der Sechs agierten Benny Brenzel und André Winkler. Die Flügel bekleideten die Ziller-Brüder; auf rechts Ingo und links Stephan. Im Sturm lief Axel Maywald vorerst allein auf.
Um 14.00 Uhr pfiff Schiedsrichter Sebastian Mieth das Spiel an. Die Gäste waren im Gegensatz zu den Chemikern gleich von Beginn an da und machten Druck. In der ersten Minute klärte Christian Adler einen Schubert Schuss zur Ecke, nachdem der Ball im Zentrum verloren wurde. Die anschließende Ecke brachte die Großharthauer mit 0:1 durch Tom Dreßler in Führung. Der Schock über den schnellen Rückstand war spürbar und dementsprechend lange dauerte es, bis die Chemiker in das Spiel fanden. Den Gästen spielte das Tor in die Karten, zumal sie ohnehin körperlich und geistig präsenter waren und so oftmals immer einen Ticken eher am Ball. In der 23. Minute erzielte Johannes Nitsche das 0:2, nachdem erneut das Zentrum den Ball leichtfertig herschenkte. Bis zum ersten schönen Spielzug aufseiten der Gnaschwitzer dauerte es bis zur 26. Minute, als auf links Robert Wilhelm, Stephan Ziller und Benjamin Brenzel sich gut durch kombinierten, lediglich der finale Pass auf den mittlerweile eingewechselten Paul Schur (19. Min.) war zu ungenau. In der 35. Minute hatte Paul Schur die Möglichkeit zu verkürzen, aber er vergab ebenso wie Stephan Ziller beim Nachschuss. Letztlich passierte aus Gnaschwitzer Sicht wenig Positives. Die Hausherren ließen vieles vermissen: Es fehlt an Ordnung, Zugriff, Gedankenschnelligkeit und an der Übernahme von Positionen. Letztlich ging es somit mit 0:2 in die Pause.
Nach einer zehnminütigen Pause pfiff der Schiedsrichter die Partie wieder an. Axel Maywald kam wieder in das Spiel, da es fortan zu elft weiter ging. Offensichtlich fand der Trainer der Chemiker nicht die richtigen Worte, denn in der 49. Minute konnte Johannes Nitsche sehenswert auf 0:3 per Heber erhöhen. Erneut packten die Gastgeber nicht zu, sodass der Großharthauer relativ unbedrängt abziehen konnte. Die Gäste blieben weiterhin die aktivere Mannschaft und stets gefährlich und Christian Adler musste einige Mal eingreifen, ebenso wie seine Vorderleute. Langsam kamen die Chemiker besser in das Spiel und wenn sie den Ball flach nach vorn brachten, wurde es schnell gefährlich. In der 51. Minute handelte Axel Maywald zu uneigennützig und versuchte aus guter Position den Ball abzugeben, statt selbst abzuschließen. Kurz danach hatte Paul Schur ebenfalls eine weitere Möglichkeit. In der 56. Minute legte Stephan Ziller auf Paul Schur auf, der auf 1:3 verkürzte. In der 60. Minute hatte dann der ältere Ziller-Bruder die Möglichkeit auf 2:3 einzuschieben, scheiterte aber am Torwart. Wetterbedingt kam es zu einer kurzen Unterbrechung. Für Hans Pfeiffer ging es kurz auf die Bank und Martin Nowakowski kam auf das Feld. Ingo Ziller rückte nach hinten rechts, Axel Maywald auf die Bahn und der Trainer spielte im Sturm. Die kurze Unterbrechung brachte die Hausherren aber etwas aus dem Tritt, denn erneut lief wenig zusammen. Björn Käppler erhöhte in der 68. Minute nach einem Abpraller auf 1:4. Wieder fehlte es der Elf um Kapitän Sebastian Raabe an Enthusiasmus im Zweikampf und der Defensivarbeit einiger Spieler. In der 70. Minuten kam wieder Hans Pfeiffer in das Spiel, sodass alle auf die gewohnten Positionen verschoben. Die Chemiker spielten wieder schnell nach vorn, waren aber weiterhin zu fahrig bei den letzten Pässen. Stephan Ziller konnte per Kopf nach einer schönen Schur Flanke in der 78. Minute auf 2:4 verkürzen. Bei den Gastgebern lief es nun wieder etwas besser, auch wenn optisch kein ansehnliches Spiel entstand. In der 85. Minute ein erneuter Wechsel: Für Axel Maywald kam nochmals Martin Nowakowski in das Spiel. Drei Minuten später verarbeitete Benny Brenzel gut einen Ball im Zentrum, spielte auf Stephan Ziller der Paul Schur den 3:4 Anschlusstreffer auflegte. Letztlich passierte nicht mehr viel und das Spiel endete.