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Homepage des SV Gnaschwitz-Doberschau e.V.
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SV Gnaschwitz-Doberschau II. - SV Blau-Weiß Neschwitz 2:3

  • Martin Nowakowski
  • Fußball

Trotz tatkräftiger Unterstützung der Ersten und einer sehr guten ersten Elf konnte die Zweite ein allenfalls durchschnittliches Spiel nicht für sich entscheiden. Die Gründe dafür sind in Fehlern zu sehen, die immer wieder auftreten.

Die Startbedingungen für das Spiel verliefen optimal. Zum einem waren fast alle Spieler zu vereinbarten Fototermin erschienen, zum anderen halfen Martin Bartke, Eric Zurek und Paul Zimmer unserer Zweiten gegen den letzten der Kreisliga A aus. In das Abwehrzentrum rückte Marc Jursch, der somit erstmals die Position des Innenverteidigers bei ballorientierter Spielweise einnahm. Die anderen Abwehrspieler waren wie gewohnt Karsten Schubert, Kapitän Sebastian Raabe und Robert Wilhelm. Die rechte Außenbahn bekleidete Martin Bartke, sein Pendant auf links war der wieder genesene Paul Schur. Als Sechser fungierten Eric Zurek und Benny Brenzel, auf der Zehn spielte Paul Zimmer. Stephan Ziller gab die Sturmspitze. Ziel von Martin Nowakowski war es, dass Zentrum zu kontrollieren, Paul Zimmer als Tiefenanspielpunkt zu nutzen und so über die Außen das Spiel aufzubauen. Dies funktionierte insbesondere zu Beginn des Spiels gut. Die erste Chance hatte Stephan Ziller in der 2. Minute, der jedoch aus circa 16m verzog. In der 5. Minute ließ Paul Zimmer drei Gegenspieler am gegnerischen Sechszehner stehen, passte auf den besser postierten Eric Zurek, der zum 1:0 einschoss. Die Führung resultierte vor allem daraus, dass die Neschwitzer bereits früh unter Druck gesetzt wurden. Jedoch kam es postwendend zum Rückschlag: in der 6. Minute erzielte Ronny Wünsche nach einem langen Ball, unterstütz durch einen Stellungsfehler der Gnaschwitzer im defensiven Zentrum, den 1:1 Ausgleich. Die Phase danach war von einigen Unsicherheiten geprägt, aber dennoch versuchten die Chemiker den Ball laufen zu lassen. Besonders gut lief der Ball zwischen Eric Zurek, Paul Zimmer und Stephan Ziller, sodass es zu weiteren Halbchancen kam. Die Blau-Weißen beschränkten sich völlig auf das Spiel mit hohen langen Bällen. Die Gnaschwitz Abwehr hatte mit diesen Angriffen jedoch immer wieder Probleme. So erspielte sich Neschwitz einige Konterchancen. Das Spiel gestaltete weiter Gnaschwitz, zudem schienen die Blau-Weißen daran keinerlei Interesse zu hegen, dies zu unterbinden. Die Chemiker versuchten immer wieder Druck auf den ballführenden Gegner auszuüben. In der 15. Minute verwandelte Paul Zimmer, nach schönem Solo, aus circa 11m zum völlig verdienten 2:1. Kurz danach hätte er ebenfalls auf 3:1 erhöhen können, schob aber den Ball uneigennützig auf dem im Abseits stehenden Stephan Ziller. Die Chemiker erlangten in dieser Spielphase deutlich die Kontrolle über das Spiel, konnten dies aber nicht in Tore ummünzen. Neschwitz blieb zudem durch lange Bälle stets gefährlich. Die linke Seite mit Robert Wilhelm und Paul Schur hatten viel Defensivarbeit gegen einen starken Felix Knierieme zu verrichten, der durch seine Schnelligkeit immer wieder Konter fuhr. Neschwitz reagierte auf den Rückstand mit einer Umstellung: Philipp Schwurack rückte vor und schlug fortan aus dem Zentrum lange Bälle. Daneben zeigten sich weitere Probleme auf Gnaschwitzer Seite, denn klare Kommandos waren viel zu selten unter den Spielern zu hören. Es sollte sich zum wiederholten Male rächen, dass die Zweite nichts aus dem Plus an Ballgewinn und Spielkontrolle machten. In der 39. Minute glich Stephan Herrmann glücklich zum 2:2 aus. Mit diesem Zwischenstand ging es in die Halbzeit.

Die zweite Halbzeit startete völlig atypisch. Vielleicht hat Trainer Martin Nowakowski die falschen Worte gefunden, aber das Auftreten in Hälfte zwei ist nicht zu erklären. Die Mannschaft um Kapitän Sebastian Raabe fand nun bis zum Schlusspfiff nicht mehr zu ihrem Spiel. In der Mittelfeldzentrale fanden Benny Brenzel und Eric Zurek kaum noch Zugriff, zudem erschien die gesamte Mannschaft aus unerklärlichen Gründen verunsichert. So fiel in der 55. Minute das 2:3 für Neschwitz durch Philipp Schwurack. Die Gnaschwitzer versuchten trotz des Rückstandes weiter das Spiel zu machen. Viele Fehlabspiele, Fehler bei der Ballannahme und mangelnde physische Präsenz brachten den Spielaufbau aber gehörig ins Stottern. In der 60. Minute sah sich der Gnaschwitzer Trainer gezwungen zu handeln und brachte Sven Nicke für Paul Schur, der in Hälfte zwei seine defensiv Aufgaben deutlich löste. Stephan Ziller rückte in das linke Mittelfeld. Den erhofften Schwung brachte das nicht. Die Blau-Weißen blieben ihrer Spielweise treu, brachten durch die Führung im Rücken auch noch ein überhöhtes Maß von Härte in das Spiel. In der 67. Minute sah Philipp Schwurack nach derben Einsteigen gegen Paul Zimmer nur die gelbe Karte. Die Folge war zudem eine zerstörte Bandenwerbung. Der Ball lief immer schlechter in Reihen der Chemiker, zudem ließ bei einigen die Konzentration nach, sodass nur wenig konstruktives nach vorn getragen wurde. Torchancen waren so Mangelware, die beste vergab Martin Bartke von halbrechts, als er einen Ball direkt nahm, aber knapp verzog. Für die letzten zehn Minute beorderte der Trainer Sebastian Raabe weiter nach vorn und Gnaschwitz spielte nur noch mit drei Verteidigern. Der nötige Zug zum Tor blieb weiter aus und Neschwitz spielte ausschließlich auf Konter, die die Dreiabwehrkette meist souverän klärte. Letztlich blieb es bei der knappen Niederlage mit sichtlich enttäuschten Gnaschwitzern, die gern eine Runde im Pokal weiter gekommen wären.

Welche positiven Schlüsse können Mannschaft und Trainer aus diesem Spiel ziehen? Marc Jursch zeigte als Innenverteidiger gute Ansätze und bietet so der Mannschaft einige weitere Optionen. Im Sturm konnte Stephan Ziller überzeugen, der immer wieder zu guten Aktionen kam. Desweiteren leistete Paul Schur in der zweiten Halbzeit defensiv ein sehr gutes Spiel.

Das Spiel gegen den Kreisligisten zeigte aber auch wieder einige gruppentaktische und individuelle Fehler. Die gesamte Defensive hat immer noch große Probleme mit hohen langen Bällen, da es immer wieder zu Absprache- und Stellungsproblemen kommt. Zudem fehlt es einfach teilweise an der nötigen Schnelligkeit der Hintermänner, um solche Bälle souveräner zu klären. Zudem geht die Mannschaft zu selten in die ersten Bälle und bringt sich so unnötig selbst in Bedrängnis; dies beginnt allerdings bereits ganz vorn. Für den spontanen Leistungsabfall in der Halbzeitpause muss sich der Trainer zudem ebenfalls Gedanken machen, da dies wohl der eigentliche Knackpunkt im Spiel war.

Nächste Woche Sonntag geht es für unsere Zweite wieder mit dem normalen Liga-Alltag auswärts gegen den SV Schmölln/OL weiter. Dort soll die Mannschaft wieder in die Spur finden, ehe es im nächsten Heimspiel gegen den bisher ungeschlagenen TSV Neukirch I. geht.

Aufstellung:

Holger Stieglitz - Karsten Schubert, Sebastian Raabe, Marc Jursch, Robert Wilhelm - Martin Bartke, Eric Zurek, Benny Brenzel, Paul Schur (60. Min. Sven Nicke) - Paul Zimmer - Stephan Ziller

Wechsler:

Sven Nicke (60. Minute für Paul Schur)

Martin Nowakowski

Tore:

1:0 5. Minute Eric Zurek (Vorlage Paul Zimmer)

1:1 6. Minute Ronny Wünsche

2:1 15. Minute Paul Zimmer

2:2 39. Minute Stephan Herrmann

2:3 67. Minute Philipp Schwurack