SV Gnaschwitz Doberschau II. - TSV Neukirch I.
Die Vorbereitung auf das Spiel verlief nicht optimal, da einige Spieler weiter verletzt, durch Arbeit verhindert oder im Urlaub waren. Im Tor stand Jens Weber, die Viererabwehrkette bildete Karsten Schubert, Christoph Ramke, der sich spontan einsatzbereit erkläre, Andreas Pexa und Marc Jursch. Davor agierte Stephan Ziller im rechten Mittelfeld, auf links wie gewohnt Paul Schur. Im Zentrum hielten Benny Brenzel und Rene Thasler die Fäden in der Hand. Als Halbstürmer agierte Martin Nowakowski, davor Heiko Hahn (Danke an Stippi und die Alten Herren!). Als Wechsler stand von Beginn an nur der angeschlagene Robert Wilhelm zu Verfügung, im Laufe der zweiten Halbzeit gesellten sich Henri Zieschang und Thomas Lunkwitz dazu (Danke Jungs!). Das Ziel des Trainers war es, das Zentrum kompakt zu halten, erst ab der Mittellinie zu pressen und insgesamt weniger offensiv zu agieren. Bei eigenem Ballbesitz sollte das Leder aber gehalten und das Spiel aufgebaut werden.
Das Spiel fing ruhig an, es wurde aber schnell klar, dass Neukirch nicht an der Tabellenspitze steht, weil sie ein gepflegtes Kurzpassspiel pflegen. In der achten Minute schlugen die Gäste einen langen Ball, der auch einen Abnehmer fand, aber das Gehäuse von Jens Weber verfehlte. Dies war nicht der erste hohe lange Ball im Spiel. Vor dieser Spielweise warnte im Vorfeld Rene Thasler, der die Neukircher aus der letzten Saison kennt. Somit stellte sich die gesamte Mannschaft darauf ein und vor allem die Innenverteidiger Ramke/Pexa standen tiefer. Dadurch fanden die Gnaschwitzer nun wesentlich besser in das Spiel, agierten aber weiterhin defensiv und ließen die Gäste in ihrer eigenen Hälfte spielen beziehungsweise lange Bälle schlagen, die mit fortschreitender Spieldauer immer besser abgefangen wurden. In der 15. Minute war es dann so weit: Marc Jursch ging auf der linken Bahn entlang und passte mit viel Übersicht auf den freistehenden Rene Thasler, der zum 1:0 einschob. Der Tabellenerste war sichtlich verunsichert und ließ weitere Chancen zu, unter anderem durch Marc Jursch. In der 22. Minute konnte unsere Zweite ihren Vorsprung weiter ausbauen. Nach einem Fehlabspiel des gegnerischen Torwarts konnte Rene Thasler den Ball kontrollieren und sehen, dass der Hüter zu weit vor dem Tor stand. Mit einem sehenswerten Schlenzer erhöhte er aus circa 25m auf 2:0. Trotz der Führung griffen die Chemiker weiterhin spät an und bemühten sich um große Kompaktheit in der eigenen Hälfte. Offensichtlich rechneten die Gäste mit einem anderen Spiel, denn sie waren völlig von der Rolle. Die Neukircher Spieler griffen sich gegenseitig an und suchten fortan die Schuld beim Schiedsrichter Hans Pfeiffer. Die Hausherren ließen sich nicht beirren und spielten weiter ihr Spiel. Im Mittelfeld fand die Zweite immer wieder Zugriff und ging energisch in die Zweikämpfe, zudem konnten immer wieder Nadelstiche gesetzt werden. Insbesondere die Mittelfeldaußen verrichten gute Defensivarbeit, schalteten sich aber auch nach vorn mit ein. In der 32. Minute klärte Marc Jursch einen gegnerischen Angriff, sah den gut an der Mittellinie postierten Heiko Hahn, der im eins gegen eins gegen den Neukircher Hüter die Nerven behielt und auf 3:0 erhöhte. In der 44. Minute hatte Christoph Ramke die Möglichkeit auf 4:0 zu erhöhen, aber sein Schuss ging knapp am rechten Pfosten vorbei. In der Folgeminute erhielt Neukirch eine Ecke, die Stephan Ziller per Kopf in die Mitte klärte, wo Marcel Claus auf 3:1 verkürzte. So ging es mit einem unnötigen Gegentor in die Halbzeit.
In Hälfte zwei startete die Zweite unverändert. Die Neukircher kamen motiviert aus der Kabine und zogen Marcel Claus aus der Abwehr vor direkt hinter die Spitzen. Die Veränderung bemerkte das Team um Kapitän Andreas Pexa und stellte sich darauf ein, dass der spielstärkste Neukircher nun direkt vor der Abwehr spielte. Ein richtiger Spielfluss kam bei den Gnaschwitzern nach der Halbzeit nur schwer zu Stande, da der TSV sich nun nicht mehr nur auf lange Bälle beschränkte, sondern auch die Schnittstellen bespielte. Um mehr Dominanz in den entscheiden Zonen zu erlangen ging auch die Zweite härter in die Zweikämpfe. Martin Nowakowski holte sich so nach taktischen Foul in der 51. Minute eine gelbe Karte; in der 57. Minute tat es ihm Heiko Hahn gleich. In der Folgeminute spielte der alte Herr einen Pass in Tiefe auf Paul Schur, der durchstartete, aber vor dem gegnerischen Torhüter die Chance vergab. Rene Thasler hatte mit Problemen im Oberschenkel zu kämpfen, sodass er und Martin Nowakowski die Positionen tauschten. Die Gnaschwitz verloren aber dem Zugriff auf das Zentrum, zudem unterbanden zahlreiche kleine Fouls wieder und wieder das Spiel. Ferner ließen sich einige Chemiker in dieser Spielphase etwas zu weit nach vorn ziehen, womit auch die Kompaktheit aus der ersten Halbzeit nicht mehr gegeben war. Eine direkte Folge durch das Fehlen eines kompakten Mittelfeldes war das 3:2 durch Marcel Claus in der 68. Minute. Die Neukircher erhielten nun einen deutlichen Aufschwung und wollten nicht den ersten Punktverlust verbuchen, sodass sie nun weiter nach vorn spielten. Die Abwehr ließ aber nur wenige Chancen zu, den Rest erledigte Jens Weber, der eine sehr gute Leistung zeigte. In der 76. Minute verließ Martin Nowakowski das Feld, für ihn kam Henri Zieschang in das Spiel. Die Neukircher erhöhten weiter den Druck, aber in der Defensive blieben die Gnaschwitzer weiter stabil. In der 86. Minute konnte Andreas Pexa einen gegnerischen Ball abfangen und auf Christoph Ramke weiterleiten. Dieser nahm sich das Spielgerät am eigenen Sechszehner und ging nach vorn, dribbelte an ein, zwei Neukirchern vorbei und sah den mitgelaufenen Andreas Pexa und schickte ihn lang per Pass in die Tiefe. Die weit aufgerückten Neukircher konnten keinen Mann mehr dazwischen bringen, sodass der Mannschaftskapitän von halblinks aus circa 20m per Heber das 4:2 für die Zweite erzielte. In der 87. Minute hatte Heiko Hahn noch eine Gelegenheit bei einem Konter, jedoch entschied der Schiedsrichter zu Recht auf Abseits. Die Emotionen kochten dennoch hoch, sodass in der 89. Minute Thomas Lunkwitz für Heiko Hahn kam, der sich nicht beruhigte und mit gelb vorbelastet war. Somit endete die Partie, für viele sehr überraschend, mit 4:2 für Gnaschwitz II.
Unsere Zweite fügte dem TSV Neukirch I. somit den ersten Punktverlust und die erste Niederlage bei, wobei leider nur 10 Zuschauer einen völlig verdienten Sieg sahen. Die Mannschaft und der Trainer können mit dieser Leistung mehr als zufrieden sein, schlug man doch den Favoriten. Positiv fiel insbesondere auf, dass die Mannschaft in der ersten Halbzeit sehr kompakt stand, sich nur selten vorziehen ließ und sehr gut verschob. Damit sind gute läuferische Leistungen verbunden, auch wenn bei einigen Spielern am Ende die Kräfte nachließen. Der Einsatz in den Zweikämpfen war energisch, aber nicht zu hart. Zudem verrichteten die Mittelfeldaußen sehr gute Defensivarbeit, sie schalteten sich aber auch immer wieder in die Offensive ein. Die Viererkette zeigte ebenfalls ein sehr gutes Spiel. Jens Weber hatte einen glänzenden Tag und rettete in mehreren Situationen den Gnaschwitzer Sieg. Generell verrichteten alle Spieler gute Arbeit und legten ein sehr gutes Spiel ab, auf das sie stolz sein können.
Kritisch zu betrachten bleibt weiter das Verhalten bei Standartsituationen, vor allem bei Eckbällen. Hier war eine deutliche Steigerung erkennbar, dennoch war das 3:1 bei besserer Zuordnung zu verteidigen.
Nächste Woche geht es für die Zweite in Göde gegen deren zweite Mannschaft. Bereits in der Saisonvorbereiung trafen beide Mannschaften aufeinander und die Gnaschwitzer verloren 0:4. Es spielten allerdings 5 Spieler aus dem Kader der 1. Mannschaft mit, womit nun ein anderes Spiel zu erwarten ist. Der Trainer und die Mannschaft sollten jedoch nicht zu euphorisch werden, sondern müssen auch gegen Göda II. eine Leistung wie gegen Neukirch abrufen.
Aufstellung:
Jens Weber - Karsten Schubert, Christoph Ramke, Andreas Pexa, Marc Jursch - Stephan Ziller, Rene Thasler, Benny Brenzel, Paul Schur - Martin Nowakowski - Heiko Hahn
Wechsler:
Robert Wilhelm
Thomas Lunkwitz (ab 89. Min. für Heiko Hahn)
Henri Zieschang (ab 76. Min. Martin Nowakowski)
Tore:
1:0 15. Min. Rene Thasler (Vorlage Marc Jursch)
2:0 22. Min. Rene Thasler
3:0 32. Min. Heiko Hahn (Vorlage Marc Jursch)
3:1 45. Min. Marcel Claus
3:2 68. Min. Marcel Claus
4:2 86. Min. Andreas Pexa (Christoph Ramke)