SV Gnaschwitz-Doberschau II. - Wilthen III. 2:0 (0:0)
Beim ersten Heimspiel unserer Zweiten bekamen die Zuschauer fußballerische Magerkost vorgesetzt. Dies lag vor allen an den Gästen, die permanent tief mit elf Leuten in der eigenen Hälfte standen. Letztlich konnte ein doch mühsamer Sieg eingefahren werden.
Aufstellung:
Töppel - Schubert, Raabe, Pexa, Jursch - Reichelt - Brenzel, Winkler - Ziller, Scholze, Schur
Tore: 1:0 58. Minute Ziller (Vorlage Schubert)
2:0 87. Minute Brenzel (Vorlage Scholze)
Wechsel: 76. Minute Madlenscha für Schur
87. Minute Nowakowski für Brenzel
Gegen die dritte Mannschaft aus Wilthen probierte Martin Nowakowski das 4-3-3 als neues System aus. Ziel war es auf diese Art und Weise mehr Präsenz im Zentrum zu schaffen, deutlicher höher zu stehen und offensiver zu agieren. Die Gäste traten nur mit zehn Spielern an, sodass dies überaus sinnvoll erschien. Das Spiel pfiff Schiedsrichter Henrik Biehle pünktlich an. Zu Beginn agierte unsere Zweite sehr ruhig und baute in Ruhe das Spiel auf. Die Wilthener begünstigten dies, da deren Stürmer weder Sebastian Raabe noch Andreas Pexa anlief. In dieser ruhigen Phase verpasste es die Mannschaft aber sich die nötige Sicherheit zu holen und die Gäste zu „zerspielen“. Eine erste Möglichkeit bot sich in der 5. Minuten, als Andreas Pexa einen Ball auf Paul Schur in die Tiefe spielte, der aber zu lang war. Einen echten Torschuss verbuchte die Mannschaft um Kapitän Sebastian Raabe erst deutlich später. Die Wilthener beschränkten sich zudem von Beginn an auf Zeitspiel. Vor allem ihr Hüter hielt bereits in der 6. Minute den Ball und spielte erst weiter, als er (zu spät) angelaufen wurde. Insgesamt fehlte es an Breite im Spiel der Chemiker. Stephan Ziller und Paul Schur zogen immer wieder in das Zentrum, sodass es dort zu eng wurde. Als Breitengeber fungierte lediglich Marc Jursch. Wirkliche Chancen waren so schwer zu kreieren. In der 15. Minute gab es die erste Chance zu verzeichnen: Andreas Reichelt spielt vor dem Tor quer zu Stephan Ziller, der aber ebenso wie André Winkler das Spielgerät verpasste. Fünf Minuten später war es wieder André Winkler nach Zuspiel von Stephan Ziller der vor dem Tor vergab. Dies sollten auch, neben einigen Halbchancen (durch Reichelt und Schubert), die besten Möglichkeiten in Hälfte eins bleiben. Langsam merkte man auch der Mannschaft an, dass sie unzufrieden mit dem Spiel war. Dies wirkte sich allerdings kontraproduktiv aus: einfache Pässe wollten nicht gelingen, es wurde überhastet abgeschlossen und insgesamt waren die Chemiker zu unkonzentriert. Auf Wilthener Seite passierte in der Offensive nichts. Man beschränkte sich darauf auf Zeit zu spielen und die Bälle raus zu schlagen. Über die Mittellinie kamen die Gäste kaum. Torhüter Martin Töppel hatte außer bei Rückpässen nichts zu tun. Halbzeit eins endete mit einem niveauarmen 0:0.
Hälfte zwei startete verhältnismäßig pünktlich. Für die Chemiker ging es unverändert auf den Platz. Bereits in der 48. Minute kam Paul Schur zu einer ersten guten Gelegenheit, verzog aber vor dem Tor knapp. Auffällig war, dass die Mannschaft versucht mehr über die Außen zu spielen. Durch mehr Breite im Spiel kam nun die Wilthener Hintermannschaft zu mehr Problemen und den Druck nach vorn erhöhten die Gnaschwitzer stetig. Die Gäste standen aber weiter kompakt hinten mit allen Spielern, sodass der letzte Pass oft nicht ankam. Es dauerte bis zur 58. Minute, als endlich (!) das 1:0 fiel. Der Treffer stand exemplarisch für mehr Breite im Spiel: Karsten Schubert brachte eine maßgenaue Flanke von der rechten Grundlinie auf Stephan Ziller, der per Kopf einnetzte. Ein kurzer Ruck ging durch die Mannschaft, der aber auch negative Folgen hatte. Die Zweite wollte nun verständlicherweise mehr, jedoch stand man einige Minuten nach dem Treffer hinten zu offen und die Mannschaft brachte sich unnötig in die Bredouille. Nach dieser kurzen Phase ging es solide weiter, auch wenn es weiterhin an guten Chancen mangelte, was an zu wenig Bewegung, mangelnder Passgenauigkeit und Unkonzentriertheit lag. Die Zweite kam durch Andreas Pexa, Oliver Scholze und Benny Brenzel zu Halbchancen, die aber entweder das Ziel verfehlten oder der Gästehüter parierte. In der 76. Minute wechselte der Gnaschwitzer Trainer erstmals; für Paul Schur kam Jürgen Madlenscha. Es dauerte bis zur 86. Minute, als dann doch etwas durch das Zentrum ging. Oliver Scholze legte auf Benny Brenzel vor, der aus 14m zum fälligen 2:0 einschoss. Die SG Wilthen reklamierte auf Abseits, aber ohne Wirkung. Für den Torschützen ging es gleich zum Duschen, für ihn kam der Trainer zu einem Kurzeinsatz. In den letzten Minuten passierte nichts mehr und der Schiedsrichter pfiff die Partie (über-)pünktlich ab.
Das Spiel gegen die Wilthener gestaltete sich äußerst schwer. Sie fanden offensiv nicht statt und beschränkten sich 90. Minuten lang auf Zeitspiel und Gebolze. Einfach gesagt: Sie parkten den Mannschaftsbus vor ihrem Tor. Dass sie das 2:0 reklamierten steht hierzu im völligen Widerspruch dazu, da ein Unentschieden nach dem ersten Tor nie wirklich in Sicht war.
Positiv fiel auf, dass der Ball in den eigenen Reihen trotz Ungenauigkeiten gut lief, die Defensive sicher stand und das höhere Spiel gut praktiziert wurde. Insgesamt erwies sich das 4-3-3 als eine gute Möglichkeit und für einen ersten Feldversuch war es in Ordnung. Trotzdem muss die Zweite ein solches Spiel besser gestalten. Es fehlte an Bewegung, Einsatz und Konzentration ebenso wie an Breite und gutem Passspiel. In Halbzeit zwei spielten die Gnaschwitzer zwar etwas breiter, das aber auch nur phasenweise, obwohl es dadurch zu gefährlichen Szenen kam. Letztlich fehlte es an Cleverness die Gäste kaputt zu spielen, um so einen attraktiveres Spiel abzuliefern und/oder einer höheren Sieg einzufahren.
Nächste Woche spielt unsere Zweite am Sonntag gegen Burkau II. um 13.00 Uhr. Danach folgen noch Auswärtsspiele gegen Pohla-Stacha und Frankenthal, ehe es am 28.03. zu Hause gegen FV Bischofswerda 3. geht.